Stand Juli 2019
Symbol: WFC
WKN: 857949 ISIN: US9497461015
Vollständiger Name: WELLS FARGO & COMPANY
Geschäftsmodell
Wells Fargo ist ein Finanzdienstleistungsunternehmen mit Sitz in San Francisco USA. Das Geschäft von Wells Fargo lässt sich ganz grob in drei Segmente aufteilen:
Dies entspricht in etwa dem was wir in Deutschland als Sparkasse und Raiffeisenbank kennen. Also verschiedene Girokonten mit dazugehörigen Kreditkarten, die Versorgung mit Geldautomaten und das normale Kreditgeschäft etc.
Dieser Geschäftszweig lässt sich mit dem Wort Firmenkundengeschäft bzw. Großkundengeschäft übersetzen. Dazu gehören beispielsweise Institutionelle Kunden und Immobilienunternehmen.
Es werden Investmentprodukte vertrieben, Vermögensverwaltung betrieben, Depots angeboten und Produkte speziell für die Altersvorsorge bereitgestellt.
Außer am Heimatmarkt USA bietet Wells Fargo auch international Bankservices an.
Die Bank ist eine der 29 Großbanken, die vom Financial Stability Board (FSB) als „systemically important financial institution. Dies bedeutet, dass besonders strenge Anforderungen im Hinblick auf das Eigenkapital gelten. Dies mag für eine Bank nachteilig sein, kann aber im Falle einer erneuten Finanzkrise dazu führen, dass die Bank von staatlicher Seite gerettet wird. Dies ist im Jahr 2008 bereits einmal passiert. Die Marktkapitalisierung beträgt 189,2 Mrd. Euro.
Dividenden
Wells Fargo gehört, wegen der Finanzkrise 2008 / 2009, sicherlich nicht zu den Dividendenaristokraten. Erst seit 2012 wird die Dividende wieder jährlich erhöht. Die Dividendenrendite liegt momentan bei 3,87% und das Payout Ratio von 37,61% lässt noch einiges an Spielraum für zukünftige Dividendenerhöhungen. Die durchschnittliche Anhebung der Dividende beträgt, gemessen an den letzten 5 Jahren, 5,203%.
Die EPS sind von 2012 (3,40 $) bis 2018 (4,31 $) moderat gestiegen. Mit einem KGV von 10,7 und einem KBV von über 1, nämlich 1,08, gehört Wells Fargo sogar eher zu den teureren Aktien, zumindest im Vergleich zu manch europäischen Banken wie ING Groep. Von der Deutschen Bank will ich an dieser Stelle gar nicht erst anfangen, da sieht es sowieso zappen duster aus. Das Debts to Equity Ratio ist mit 8,66 für eine Bank sogar relativ gut. Das Standard & Poor's Rating fällt mit A- bis A-2 recht gut aus. Die Nettomarge liegt bei 25,05%. Damit liegt dieser Wert leicht unter dem von ING Groep 28,24% und JP Morgan Chase 28,95% (Beide sind zur Zeit bei mir im Sparplan) aber immer noch meilenweit vor dem von der Deutschen Bank mit gerade mal 4.
Wells Fargo hält sich mit Firmenakquisitionen stark zurück, wie man diesem Screenshot entnehmen kann, es gab insgesamt erst 2. Ich interpretiere daraus, dass sich Wells Fargo eher konservativ auf das Kerngeschäft konzentriert, anstatt zu sehr auf Wachstum zu setzen.
Quelle: https://www.crunchbase.com/organization/wells-fargo-bank#section-acquisitions
Wells Fargo ist sicherlich kein Unternehmen, das man unbedingt haben muss. Es ist aber insgesamt ein solides Bankunternehmen mit einer großen Kundenbasis und einer hohen Filialdichte, zu mindest im Heimatmarkt. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass es einen Skandal um Fake-Konten gab. Zur Bilanzaufbesserung der Bank wurde im Namen von Kunden Millionen von Fake-Konten erstellt. Dieser Skandal kam im Jahr 2016 an die Öffentlichkeit, nachdem mehrere Kunden sich über ungerechtfertigte Gebühren beklagt hatten. Man schätzt, dass dieser Skanadal Wells Fargo insgesamt ca. 2,7 Mrd. $ gekostet haben wird. (stand Ende 2018) Das hat dem Kurs natürlich nachhaltig geschadet, und meine Performance entspricht zur Zeit einer negativen Verzinsung von 10,78%. Dennoch werde ich die Aktie erst einmal weiter besparen, denn die Dividendenrendite wird ja immer besser, je niedriger der Kurs fällt und das Payout-Ratio lässt, wie bereits beschrieben, noch einiges an Marge für zukünftige Dividendenerhöhungen. Ich hoffe, dass Wells Fargo geläutert aus diesem Skandal hervor geht und in Zukunft ohne solche Negativschlagzeilen auskommt. Wells Fargo befindet sich seit Januar 2018 bei mir mit 53,50 Euro monatlich im Sparplan.
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Update zum 08.10.2020: Wells Fargo habe ich am 15.08.2020 vorerst das letzte Mal bespart. Der Grund liegt in einer 80-prozentigen Kürzung der Dividende. Dieser Schritt war nach der Absenkung des Leitzinses der FED auf 0% quasi unausweichlich geworden. Als traditionelle Bank wird ein großer Teil der Gewinne aus dem Spread zwischen dem geliehenen und dem verliehenen Geld gemacht. Da dieser nun zwangsläufig zusammenschrumpft, schrumpfen auch die Gewinnmargen entsprechend. Des weitern muss die Entwicklung abgewartet werden, wie viele Darlehen und Hypotheken in Folge der Corona-Krise ausfallen werden. Ich schließe nicht aus, dass ich Wells Fargo komplett verkaufen werde. Anstatt Wells Fargo bespare ich seit dem 15.09.2020 BlackRock. Dieses Unternehmen ist auch im Finanzsektor tätig, ist für die Zukunft aber meiner Meinung nach wesentlich besser aufgestellt und bietet hohes Potential, nicht nur bei Dividenden sondern auch bei Wertsteigerung der Aktie.