Stand August 2019

Dividenden

Eine beeindruckende Dividendenhistorie kann Volkswagen wahrlich nicht vorweisen. Grund hierfür ist natürlich der Diesel-Abgasskandal aus dem Jahr 2015, der dem Konzern viele Milliarden Euro gekostet hat und juristisch auch noch nicht ganz ausgestanden ist. (Die Angaben beziehen sich auf die Vorzugsaktie) Aus diesem Grund wurde die Dividende von 2016 auf symbolische 0,17 Euro pro Stück zusammengestrichen, nachdem 2015 noch 4,86 Euro pro Stück gezahlt wurde. Seit 2017 geht es mit der Dividende wieder bergauf, die 2019er Dividende ist mit 4,86 Euro wieder auf das Niveau von 2015 gestiegen. Die momentane Dividendenrendite liegt immerhin bei ca. 3,5%. Das Payout-Ratio ist mit 19,91% sehr niedrig und liegt sogar unter dem von 2015.

Die Entwicklung des EPS gleicht aus genannten Grund einer Achterbahnfahrt. War das EPS im Jahr 2012 noch bei 46,45 Euro, ist es im Jahr 2015 mit -3,16 Euro sogar negativ geworden. Seit diesem Tiefpunkt ist dass EPS aber jährlich stark gestiegen und lag im Jahr 2018 bei 23,59 Euro. Typisch für den Automobilsektor sind die niedrigen Bewertungen beim KGV 7,90 und KBV 0,59. Das Debt to Equity Ratio beträgt 2,91, dies entspricht einem Verschuldungsgrad von 291,20%. Das Rating von Standard & Poors geht mit BBB+ - A-2 noch gerade so in Ordnung. Beim Blick auf die Nettomarge fällt auf, dass diese mit 5,48% z.B. über der von BMW  5,30 und sogar deutlich über der von Daimler (2,67%) liegt.

Interessant bei VW ist sicherlich ein Blick auf die Aktionärsstruktur. 30,8% der Aktien gehören der Porsche Holding, und damit eigentlich Volkswagen selbst. 11,8% gehören dem Land Niedersachsen, der Rest verteilt sich auf eine qatarische Holdinggesellschaft sowie institutionelle Anleger im In- und Ausland. Nur 15,1% der Aktien befinden sich in Streubesitz. Bei der Stimmrechtsverteilung fallen insgesamt 72,2% auf Porsche Holding und dem Land Niedersachsen. Dies bedeutet, dass Entscheidungen die für den Volkswagenkonzern schädliche sein würden, abgewendet werden können. Es wird viel wert auf eine nachhaltige und langfristig gute Weiterentwicklung des Konzerns gelegt. Dennoch muss man anerkennen, dass sich die Automobilbranche im Umbruch befindet und zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand sagen kann, welche Technologie letztendlich durchsetzen wird. Elektro, Brennstoffzelle, Wasserstoffantrieb oder doch etwas anderes? Die Chance, dass Volkswagen mit einem konkurrenzfähigen Produkt aufwarten kann ist hoch, denn Volkswagen kann aufgrund der schieren Größe überall mitmischen. Dennoch würde ich mir aus heutiger Sicht keine Aktien aus der Automobilbranche kaufen und mir das Geschehen von der Seitenlinie aus erst einmal anschauen. Die Volkswagenaktien waren mein erstes Investment in Aktien. Am 26.03.2014 habe ich 5 Vorzugsaktien gekauft, ohne irgend eine Analyse, oder mir Kennzahlen anzuschauen, denn davon verstand ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel. Die Entwicklung ist bisher negativ, denn ich hatte damals fast 185 Euro pro Stück bezahlt, im Moment dümpelt der Chart um 140 Euro herum. Mein Plan ist es, die Aktien solange zu behalten, bis sie auf über 200 Euro gestiegen sind und diese dann durch eine engen Stop-Loss Order zu verkaufen. Es ist frelich fraglich ob der Kurs so bald wieder über 200 Euro steigen wird, aber ich habe es nicht eilig und auf dem Weg dahin wird wohl noch die ein oder Andere Dividende auf mein Verrechnungskonto fließen.

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