Stand Juli 2022
Symbol: RGLD
WKN: 885652 ISIN: US7802871084
Vollständiger Name: Royal Gold incorporated
Das Unternehmen wurde 1981 als „Royal Resources Corporation“ von Stanley Dempsey in Denver, Colorado, gegründet. Zu Beginn war es eine reine Öl- und Gasförderungsfirma. Nach einigen guten Geschäftsjahren führte der Einbruch des Ölpreises im Jahre 1986 zu einem Wechsel des Geschäftsmodell, weg von Öl und Gas, hin zum Gold. Da Stanley Dempsey ebenfalls Mitbegründer der Denver Mining Finance Corporation ist, welche eine Handelsbank für Minen-Firmen war, übernahm „Royal Resources Corporation“ die DMFC. Die noch im gleichen Jahr neu gegründete Firma bekam schließlich den Namen „Royal Gold“. Ursprünglich hatte Royal Gold das Ziel eine Gold-Betriebsgesellschaft zu werden und demnach aktiv die Übernahme von Gold Produzenten und aussichtsreichen Flächen, die für eine spätere Erforschung nach Rohstoffen geeignet scheint, voranzutreiben. Nach starken Rücksetzern im Aktienmarkt im Jahr 1987, hat sich Royal Gold erneut neue ausgerichtet. Das Ziel, und bis heute gültige Geschäftsmodell, ist es, ein Minderheitseigentümer von Beteiligungen an wichtigen Goldproduktions- und Förderungsstätten von den größten Minenunternehmen weltweit zu werden. Durch den Erwerb existierender Lizenzen an Minenprojekten konnte der, durch diese Beteiligungen generierte Cashflow, dermaßen gesteigert werden, dass Royal Gold zum Geldgeber von Minenfirmen wurde. Diese verpflichten sich im Gegenzug für die Finanzielle Ausstattung dazu, einen gewissen Prozentsatz (Royalties bzw. Gewinnbeteiligungen) der späteren Gewinne, direkt an Royal Gold abzuführen. Neben Royalites vergeben Minenfirmen auch „Streams“ bzw. „Vorkommen“ an Royal Gold. Dabei handelt es sich um einen Kaufvertrag, der gegen Vorauszahlung das Recht einräumt, die in einer Mine produzierten Metalle, teilweise oder komplett, zu einem zuvor festgelegten Preis zu erwerben. Für Minenfirmen ergibt sich dadurch Planungssicherheit, da das Kostenrisiko von Royal Gold getragen wird. Im Gegenzug werden aber auch zukünftige Gewinne gekappt, da Royal Gold die Metalle ja zu einem Festpreis bezieht und durch den Weiterverkauf zu Marktpreisen, Gewinne erzielt. Heutzutage ist Royal Gold eines der Führenden Unternehmen im Bereich der Realisierung der Förderung von Edelmetallen, mit besonderem Fokus auf Gold. Das Unternehmen hält Anteile an verschiedenen, der vielversprechendsten Minen weltweit. Das Portfolio beinhaltet heutzutage Beteiligungen an 27 Minen. Diese befinden sich in USA, Mexiko, Kanada, Australien, Brasilien, Dominikanische Republik, Ghana, Chile, Botswana, Spanien und Ghana. Neben Gold produzieren diese Minen auch noch Silber, Blei, Zink, Nickel, Kupfer und Kobalt.
Alle 190 Beteiligungen des Unternehmens lassen sich in 4 Segmente Unterteilen: Producing, Development, Evaluation und Exploration.
Royal Gold ist also keineswegs aktiv in der Förderung von Metallen tätig, dies lässt sich auch an der Mitarbeiterzahl von 28 (Stand 2021) ablesen. Der Umsatz pro Mitarbeiter, natürlich ist das keine wichtige bzw. branchenübergreifend bedeutende Kennzahl, da diese sehr geschäftsmodellabhängig ist, fällt mit knapp 22 Mio. $ entsprechen gigantisch hoch aus.
Obenstehend die prozentuale Verteilung der Umsätze sowohl regional als auch nach gefördertem Material sortiert. Quelle, Royal Gold Annual Report 2021 Seite 6
Die Marktkapitalisierung beträgt zur Zeit etwa 6,8 Mrd. Euro. Seit Januar 2020 zeichnet sich William H. Heissenbuttel als CEO für das Unternehmen verantwortlich. Als Hauptkonkurrenten konnte ich die kanadischen Unternehmen Franco Nevada und Wheaton Precious Metals ausfindig machen.
In diesem noch sehr neuen Businesstower (das große Gebäude in der zweiten Reihe) im Zentrum von Denver Colorado befinden sich die Räumlichkeiten der Firma Royal Gold.
Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:1144_Fifteenth_Building_%28Denver,_Colorado%29.JPG
Dividenden
Obwohl das Unternehmen noch verhältnismäßig jung ist, kann es bereits auf eine 18 jährige Historie mit jährlich steigenden Dividenden zurück blicken. In den letzten 5 Jahren wurde die Dividende um durchschnittlich 6,70% jährlich angehoben, wobei die letzte Steigerung mit 16,67% deutlich höher ausgefallen ist. Gemessen am Gewinn beträgt das Payout Ratio von 2021 solide 36,84%, gemessen am Free Cashflow 38,67%. Potenzial für zukünftige, kräftige Dividendensteigerungen ist also vorhanden. Das ist auch der Grund, weshalb ich über die recht magere anfängliche Dividendenrendite von gerade einmal 1,28% hinwegschauen kann, diese erfüllt damit nämlich nicht meine Kriterien für das Investment. Nicht unerwähnt bleiben darf hierbei, dass in manchen Jahren die Ausschüttung auch mal über 100% beträgt, meistens wenn die Verkaufspreise entsprechend niedrig sind, an der Dividendenpolitik der jährlichen Steigerungen wurde bisher nicht gerüttelt! Gezahlt wird in den Monaten Januar, April, Juli und Oktober.
Die Entwicklung des EPS in den letzten Jahren ist eher uneinheitlich. Im Zeitraum von 2015 (+ 0,80 $) bis 2021 (+ 4,62 $) gab es 5 Jahre mit positivem EPS und 2 Jahre mit Verlusten, bzw. einem negativen EPS (2016 & 2018). Daran lässt sich die relative Abhängigkeit des Unternehmens am Gold ablesen. In den Jahren 2016 und 2018 war der durchschnittliche Goldpreis eher als günstig zu bezeichnen. Natürlich spielen aber noch andere Faktoren eine Rolle, wie geschäftliche Entscheidungen und die Entwicklung der Preise der anderen Metalle. Der Umsatz ist im gleichen Zeitraum von 278 Mio $ auf 616 Mio $ deutlich gestiegen. Das KGV in Höhe von 24,75 (Stand End 2021) erscheint aufgrund der zuletzt deutlich gestiegenen Gewinnwachstumsrate von über 50% p.a. (2020 auf 21) nicht überbewertet zu sein. Das gilt auch, wenn man das Gewinnwachstum geglättet, über einen längeren Zeitraum betrachtet. Dieses wuchs von 2015 bis 2021 im Schnitt um fast 34% p.a.! Das aktuelle KBV von 2,54 erscheint etwas hoch, geht aber aufgrund des Wachstums der Firma meiner Meinung nach in Ordnung. Das PEG-Ratio von 2,42 schlägt quasi in die gleiche Kerbe.
Verschuldung
Eigentlich kann man dieses Kapitel überspringen, denn Royal Gold hat quasi keinerlei Schulden. Die Summe des Nichtzinstragenden Fremdkapitals beträgt 139,85 Mio $. Die Finanzverschuldung gemessen an der Tilgungskraft ist nicht messbar, weil das Unternehmen keine Nettoschulden aufweist. Allein aus den Cash-Rücklagen des Unternehmen in Höhe von 148 Mio. $ könnte das Unternehmen seine Schulden in Höhe von 8,15 Mio $ bereits um ein Vielfaches zurückzahlen. Der Verschuldungsgrad, der sich aus der Summe des Fremdkapitals / Eigenkapital errechnet, beträgt 6% und ist somit absolut vernachlässigbar. Erfreulicherweise ist die Summe des Fremdkapitals in den letzten Jahren immer weiter zurück gegangen und nähert sich der 0! Entsprechend gering fällt auch das Debt-to-Equitiy mit 0,06 aus! Ein Credit-Rating konnte ich für dieses Unternehmen nicht ausfindig machen, es scheint aber klar zu sein, dass es angesichts dieser Zahlen kein Problem sein sollte Kredite zu erhalten oder Anleihen zu emittieren. Entsprechend gelassen kann Royal Gold der aktuellen Zinswende entgegen blicken.
Profitabilität
Die Kennzahlen der Profitabilität habe ich mit denen der von mir definierten Hauptkonkurrenten verglichen. Royal Gold ist zwar profitabel, die Konkurrenz schneidet aber etwas besser ab. Das hat sicherlich auch etwas damit zu tun, dass Royal Gold das kleinste (gemessen an Mitarbeiter und Marktkapitalisierung) von den 3 Unternehmen ist. Aus diesem Grund könnte Royal Gold das größte Wachstumspotential bieten. Die Zukunftsaussichten sehen zur Zeit aber für Royal Gold und seine Hauptkonkurrenten insgesamt recht rosig aus.
Profitabilitätskennzahlen Stand Ende 2021 | Royal Gold | Franco-Nevada | Wheaton Precious Metals |
Eigenkapitalrendite (ROE) |
11,57% |
12,60% | 12,33% |
Gesamtkapitalrendite (ROA) |
10,36% |
12,25% |
12,10% |
Kapitalrendite (ROI) |
10,87% | 12,54% | 10,49% |
Nettomarge |
41,93% | 56,44% | 62,82% |
Quelle: investing.com
Aktienrückkaufprogramm
Ein Aktienrückkaufprogramm findet nicht statt. Die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien ist in 2019 sogar minimal gestiegen, evtl. auf Grund einer Kapitalerhöhung, blieb abgesehen davon aber über mehrere Jahre konstant (bei ca. 66 Mio. Stück).
Royal Gold hat unter seinem aktuellen Firmennamen erst eine Firma übernommen. Es ist das Unternehmen Greater-Bear-Royalities. Es ist ein Unternehmen für Abbaulizenzen und Streams für Edelmetalle, und fügt sich somit gut in die Struktur von Royal Gold ein. Die Übernahme fand erst vor wenigen wochen, am 11.07.2022 statt.
Interessant ist Meiner Meinung nach der Vergleich der Chartentwicklung von Royal Gold mit dem des Goldpreises pro Feinunze (ISIN XC0009655157). Die beiden Charts verlaufen mehr oder weniger im Gleichschritt, mit deutlich stärkeren Ausschlägen bei Royal Gold. In den letzten 5 Jahren jedoch, war die Entwicklung praktisch identisch, wenn man nur den Ausgangspunkt mit der letzten Kursnotierung beachtet. Im Gegensatz zum bloßen Halten des Goldes konnte man bei Royal Gold zwischenzeitlich allerdings 20, jährlich steigende, Dividendenzahlungen kassieren.
Quelle: https://www.consorsbank.de/
Fazit: Gold wird nie wertlos sein, davon bin ich fest überzeugt. Entsprechend wird auch Royal Gold weiterhin Geld verdienen. Wer die relativ hohe Volatilität der Aktie aushalten kann, wird im Laufe der Zeit durch den "Yield on Cost- Effekt" mit immer höheren Ausschüttungen belohnt werden. Auch für etwas spekulativere Anleger kann dieses Unternehmen interessant sein, denn wer im Tief einkauft kann mit ziemlicher Sicherheit, früher oder später, beim nächsten ATH wieder verkaufen. Am 15.07.2022 habe ich 12 Anteile von Royal Gold per Limitorder über mein Depot bei Trade Republic* zum Preis von 99,96 Euro (inkl. Gebühren) erworben. Da Royal Gold über Trade Republic sogar sparplanfähig ist, werde ich die Position durch regelmäßige, automatisierte Nachkäufe, ab August 2022 weiter ausbauen.
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