Jahresrückblick 2022 und Planungen & Ziel(e) für 2023

2022 war in vielerlei Hinsicht ein schwieriges Jahr. Zum Glück ist Corona in den Hintergrund gerückt, dafür beschäftigt uns seit dem 24. Februar 2022 der Krieg in der Ukraine. Dieser Krieg hat die Rüstungsindustrie enorm beflügelt. Auch Energie Unternehmen konnten profitieren. Die u. a. dadurch hervorgerufene Energieverteuerung aber auch die Nachwirkungen der Geldpolitik zu Hochzeiten der Corona-Krise haben zu einer massiven Inflation geführt. Diese gipfelte in der Zweistelligkeit und war damit teilweise sogar höher als in den späten 70'ern - frühen 80'ern des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Reaktion der Notenbanken waren Zinsanhebungen, bzw. im Falle der europäischen Zentralbank, die Wiedereinführung von Zinsen. Selbstverständlich ist das für Immobilienaktien, aber auch für am Erwerb einer Immobilie interessierter Personen eine echte Hiobsbotschaft, von einer 0,x% - Finanzierung, wie sie vor gut einem Jahr noch üblich war, kann heute nicht mehr die Rede sein. Bei dieser Gemengelage verwundert es nicht, dass die Performance auf Jahressicht negativ ausfiel, wie untenstehender Screenshot beweist:

Die Performance für das vergangene Jahr liegt bei -8,57%, es ist damit das schlechteste Börsenjahr seit Beginn meiner Investment. Die Kursverluste betragen beachtliche 13332,99 Euro. Durch Dividendenzahlungen wurde das nummerische Minus auf 10446,17 Euro abgemildert. Im Jahresvergleich (Stand Ende 2021 vs. Ende 2022) ist der True Time Weightet Rate of Return (TTWROR) von 110,48% auf 92,43% gesunken, das ist ein Minus von 18,05%. Noch krasser ist der Absturz des internen Zinsfußes (iZF). Hier ging es von 12,81% um 7,04% auf 5,77% zurück.

(Die Veränderungen sind jeweils als totale Prozentangaben zu verstehen)

TTWROR  

Stand Ende 2021 Stand Ende 2022

Differenz

 

iZF   Stand Ende 2021 Stand Ende 2022

Differenz

 

  +110,48%

+92,43%

-18,05%   +12,81% +5,77%  -7,04%

 

Apropos Dividendenzahlungen in 2022. Das Jahresziel in Höhe von 3000,00 Euro Nettodividende wurde verfehlt. 2886,62 Euro sind es letztendlich geworden. (genaueres dazu findest Du im letzten Blogeintrag)  Mit einer Nettodividendenrendite von ca. 2,5% hätte es rund 4500 Euro mehr Einzahlung, und zwar zu Beginn des letzten Jahres, gebraucht, um das Ziel noch zu erreichen. Über das Jahr verteilt hätte es also ca. 9000 Euro mehr an Einzahlung bedurft, bzw. 750 Euro monatlich mehr. Das verdeutlicht, um wie viel ich das Jahresziel letztendlich verfehlt habe.

Trotzt der Verfehlung des Ziels ist immer noch eine schöne Summe zusammengekommen, die Steigerung gegenüber dem letzten Jahr beträgt 774,52 Euro bzw. 36,67%.

Ein Vergleich mit den Referenzindizes zeigt, dass es durchaus noch schlimmer hätte kommen können:

(Als Benchmark ist violett der MSCI World, blau der S&P 500 sowie grün der DAX abgebildet. Die Performance meines Depots ist schwarz dargestellt.)

Wie oben beschrieben hat es neben vielen Verlierern auch Einige Gewinner gegeben. Es ist nicht überraschend, dass der Wirtschaftssektor Energie die beste Performance aufweist, überraschender ist sicherlich, dass nicht etwa Immobilien das Schlusslicht bilden (wie in den ersten 11 Monaten des Jahres 2022) sondern die Zyklischen Konsumgüter diese Rolle einnehmen. Das größere und aufschiebbare Ausgaben in 2022 eher nicht getätigt wurden ist sicherlich ein Grund dafür.

So haben die einzelnen Sektoren auf Jahressicht, sortiert nach TTWROR, abgeschlossen:

  1. Energie, +52,54%
  2. Gesundheitsversorgung, +14,42%
  3. Materialien, +12,61%
  4. Nichtzyklische Konsumgüter, +4,45%
  5. Finanzwesen, -4,95%
  6. Versorger, -7,94%
  7. Anleihen, -13,29%
  8. Industrie, -16,31%
  9. Telekommunikation, -21,04%
  10. IT, -23,72%
  11. Immobilien, -30,01%
  12. Zyklische Konsumgüter, -30,82%

Gesamtportfolio: -8,57%

Die Vergleichsindizes haben folgendermaßen abgeschnitten:

S&P 500: -14,31%; MSCI World: -13,47% DAX: -12,35%

Folgende Einzelwerte haben ein noch schlechteres Abschneiden meines Depots verhindert:

Diese Einzelwerte haben am schlechtesten Performt:


Diese im Vergleich relativ gute Performance meines Depots ist der Sektorallokation zu verdanken, diese weicht teilweise recht deutlich vom S&P 500 bzw. dem MSCI World ab.

(nicht berücksichtigt sind Anleihen die 5,30% meines Depots ausmachen)


Die Inflation habe auch ich zu spüren bekommen. Diese lag 2022 bei voraussichtlich 7,9%. Bei gleichzeitig nicht gestiegenem Einkommen ist es für mich unumgänglich geworden, die monatlichen Sparpläne zu reduzieren. Dies werde ich mit den Sparplanausführungen ab Februar 2023 umsetzen. Unterdessen werden die Sparpläne im Januar noch einmal ausgeführt, dabei wurden viele Sparpläne planmäßig um 2,5% dynamisiert, der Sparplan von Oracle sogar um 5%. Untenstehend sind die Sparpläne die so nur im Januar 2023 ausgeführt werden:

 
Sparpläne Monatsanfang Sparpläne Monatsmitte
 1. 3M 26,27 €

 1. Aflac

50,00 €
 2. Altria 26,27 €  2. BlackRock 46,41 €
 3. Cisco Systems 26,27 €  3. Chevron 26,27 €
 4. Fastenal 26,27 €  4. Coca Cola 26,27 €
 5. Johnson & Johnson  132,46 €  5. Diageo 25,63 €
6. Mastercard 27,60 € 6. Ecolab  25,00 €

7. Microsoft

20,00 € 7.  JP Morgan Chase 26,27 €

8. MSCI 

25,00 € 8. Microsoft 20,00 €

9. Rio Tinto

26,27 € 9. National Grid 26,27 €
10. Ross Stores  26,27 € 10. Oracle* 30,39 €
11. Royal Gold  55,00 € 11. Pepsico  26,27 €
12. Shell 26,27 € 12. Philip Morris 
26,27 €
13. Stag Industrial 26,27 € 13. Qualcomm 
29,61 €
14. Texas Instruments 76,74 € 14. Reckitt Benckiser   71,76 €
15. Walgreens Boots Al. 26,27 € 15. Unilever 27,60 €
  16. Visa 27,60 €
  17. UnitedHealth Group 60,00 €
573,23 € 571,62 €

* Dieser Sparplan finanziert sich durch das Verrechnungskonto.

Investiertes Kapital insgesamt: 1144,85 €, davon 1114,46 € frisches Geld investiert und 30,39 € reinvestierte Dividenden.

Die monatliche Sparplansumme wird ab Februar 2023 nur noch 800,00 Euro betragen. Das entspricht einer Reduzierung von fast genau 30%. Mit dieser Maßnahme trage ich den gestiegenen Lebenshaltungskosten Rechnung. Darüber hinaus werde ich damit wieder etwas Cash aufbauen können, denn aktuell ist mir das, bei den gestiegenen Kosten und den hohen monatlichen Sparraten, nicht mehr möglich. Das ist insbesondere wichtig um bei günstiger Gelegenheit Einmalkäufe durchführen zu können. Des Weiteren habe ich ja auch noch eine Watchlist abzuarbeiten. Es hat sich bei mir eingebürgert, dass ich Positionen von neuen Unternehmen in meinem Depot mit mindestens ca. 1100,00 Euro eröffne und diese dann, je nach Sparplanfähigkeit, regelmäßig weiter aufbaue oder dies durch gelegentliche Einmalkäufe umsetze.

Wie genau die Ausgestaltung der Sparpläne ab Februar 2023 aussehen wird, werde ich im nächsten Blogeintrag präsentieren. Natürlich wäre es einfach, alle Positionen um 30% zu reduzieren, ich möchte aber bewusst einzelne Werte stärker gewichtet haben. Aus diesem Grund werde ich mir noch ein paar Gedanken dazu machen müssen.

Neben dem Erwerb neuer Positionen, könnte ich mir durchaus vorstellen, in 2023 auch mal "den Müll herunterzutragen". Es gibt sicherlich Einzelwerte, die ich aus heutiger Sicht nicht mehr kaufen würde, auch wenn die Veräußerung eines Wertpapiers mir mit Sicherheit schwer fallen wird. 

Das Jahresziel 2023

Ich belasse dieses Jahr wieder bei einem einzelnen Ziel:

  • 3600,00 Euro Nettodividenden bzw. 300,00 Euro monatlich im Durchschnitt über mein Langzeit Depot kassieren

Das Ziel erscheint mir aus heutiger Sicht ambitioniert, aber durchaus erreichbar. Es entspricht einer Steigerung von 20% gegenüber meinem Jahresziel 2022 bzw. von 24,71% gegenüber den tatsächlich eingenommen Dividenden 2022.

Abschließend würde mich natürlich interessieren, was eure Ziele für das Jahr 2023 sind.

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Kommentare: 4
  • #1

    Benno (Dienstag, 10 Januar 2023)

    Samuel, gefühlt kommt jetzt jede Woche ein neuer Artikel von dir�. Mein Jahresziel 2022, ein Depotwert von 30.000€ zu erreichen, hab ich erreicht. Für 2023 will ich ein Depotwert von 60.000€ erreichen und die monatlichen Sparraten erhöhen sich ab Januar auf 1.360€ pro Monat zzgl. Dividenden. Mal sehen, ob ich das durchhalte.

  • #2

    Samuel (Dienstag, 10 Januar 2023 17:52)

    Hallo Benno,

    ja, der Eindruck kann entstehen. Naja, den Monatsabschluss November wollte ich eben noch unbedingt in 2022 releasen, und den Monatsabschluss Dezember und Jahresrückblick 22 habe ich aus zeitlichen Gründen gesplittet...
    Das hört sich ja sehr ambitioniert an, ich hoffe sehr, dass du es schaffst, auch wenn Du zur Erreichung der 60k, neben den Einzahlungen wohl auch auf Kursanstiege angewiesen bist.

    MfG Samuel

  • #3

    Sparplanaktionär (Mittwoch, 11 Januar 2023 00:15)

    Hi Samuel,

    danke das du ans deiner Depotentwicklung teilhaben lässt :)
    Bin noch relativ neu auf deinem Blog und habe den Depotabschluss 2022 grad mit Spannung gelesen super Ergebnis wie ich finde!
    Mein Depot ist mit -10,7% etwas schlechter abgeschnitten aber wir haben durchaus einige Überschneidungen im Portfolio, mein Dividendenziel für 23 liegt bei 3000€ ;)
    Ich habe meine Depotupdates auf Instagram beschränkt schau gerne mal vorbei ,
    vielen Dank für dein Update und viel Erfolg fürs neue Börsenjahr

    LG der Sparplanaktionär

  • #4

    Samuel (Mittwoch, 11 Januar 2023 16:28)

    Hallo Sparplanaktionär,

    es freut mich, wenn dir mein Blog gefällt. Ja, mit Blick auf die Vergleichsindizes hätte es durchaus schlimmer kommen können. Ich folge Dir jetzt auf Instagram, und das hat mich auf die Idee gebracht, die Social Media-Präsenz meines Blogs auf Insta auszuweiten...
    Viel Glück bei der Erreichung deines Ziels für 2023.

    MfG Samuel