Ein neues Unternehmen im Sparplan

Ich habe inzwischen jeden Wirtschaftssektor, gemäß der Definition von MSCI, in meinem Depot mit mindestens einem Unternehmen abgedeckt. Die Auflistung der Sektoren kann man sich unter diesem Wikipediaeintrag  genau anschauen. Auch ich habe das Thema Wirtschaftssektoren bzw. der Asset und Sektorallokation in einer kurzen Textpassage thematisiert. Mein einziger Wert im Sektor "Energie" war bisher Royal Dutch Shell. Zweifellos ist das ein etabliertes und erfolgreiches Unternehmen, dennoch wollte ich diesem Sektor noch mindestens ein Unternehmen hinzufügen. Man darf die Gefahr nicht außer acht lassen, die bei dieser Geschäftstätigkeit stets präsent ist. Im Jahr 2010 hatte es BP mit der Deep Water Horizon Katastrophe übel erwischt. Neben den Umweltschäden waren auch Milliarden an Straf- und Reparaturzahlungen fällig, die die Unternehmensbilanz bis heute belasten. Auch bei Shell könnte so etwas (Gott bewahre) jederzeit eintreten, da kann es nicht schaden, noch ein Unternehmen aus dem gleichen Wirtschaftssektor zu besparen. In Frage für mich kamen die Firmen ExxonMobil, BP und Chevron. Es handelt sich also bei der Auswahl ausnahmslos um die größten Ölkonzerne weltweit. Ich wollte bei einem Wirtschaftssektor der sehr kapitalintensiv ist, nicht eine Firma aus der "zweiten Reihe" kaufen. Die französische Total kommt aufgrund der Quellensteuerproblematik in Frankreich sowieso nicht in Frage.

Bei BP ist die Dividendenrendite mit 6,45% mit Abstand die Höchste. Allerdings ist das Debt to Equity Ratio hier am schlechtesten, es sind wohl wie beschrieben, die Spätfolgen der Deep Water Horizon Katastrophe. ExxonMobil weißt eine Divindendenrendite von 4,80% auf und kann auf eine inzwischen 37-jährige, makellose Dividendenhistorie zurückblicken. Allerdings hat ExxonMobil schon seit längerm ein Payout Ratio das meist deutlich über 100% liegt, wie man aus diesem Video entnehmen kann, es ist daher fraglich, wie lange die Serie an Dividendenanhebungen weiter aufrecht erhalten werden kann. Ein Dividendenkürzung, oder zumindest ein Dividendenfreeze wäre für ExxonMobil sicherlich sinnvoll, hätte aber mit Sicherheit dramatische Kurseinbrüche zur Folge.

Nach meiner Auswertung hat letztendlich Chevron den Weg in mein Portfolio geschafft, obwohl die Dividendenrendite mit 4,01% mit Abstand am geringsten ausfällt. Die Dividendenhistorie ist mit 33 aufeinanderfolgenden Anhebung nur wenig kürzer als die von ExxonMobil und beim Blick auf das Debt to Equity Ratio und dem Payout Ratio fallen diese Werte deutlich besser aus. Die relativ geringe Dividendenrendite (im Vergleich zur direkten Konkurrenz) ist auf die relativ hohen Bewertung, z.B. dem KGV und KBV zurückzuführen. Es zeigt sich einmal mehr, dass Qualität ihren Preis hat. Im Bereich Meine Wertpapiere habe ich zu Chevron einen Artikel geschrieben. Somit habe ich mich für das, meiner Meinung nach nachhaltigste Unternehmen entschieden, wenn es darauf ankommt, auch in Zukunft eine jährlich steigende Dividende zahlen zu können. 

Die Tatsache, dass Chevron US-amerikanisch ist, und ich ja die US-Lastigkeit in meinem Depot abbauen möchte, fällt bei Erdgas und Erdölprodukten nicht ins Gewicht, da die Produkte daraus einen globalen Bedarf befriedigen und Chevron ohnehin global tätig ist.

Symbolbild zum Thema Ölförderung

Rechtlicher Hinweis: Dies ist keine Anlageberatung, sondern repräsentiert lediglich meine persönliche Meinung